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Einsatz 17/2021

 🚨 09.07.2021, 18.45 Uhr 🚨

B2Y - Verpuffung Biogasanlage, Warmse

 

Warmse. Bei Arbeiten in dem Maschinenraum der Biogasanlage in Warmse ist es am Freitagabend zu einer Verpuffung gekommen, mehrere Personen wurden dabei zum Teil schwer verletzt. Das war das Szenario einer groß angelegten Übung, die auf dem Hof der Biogasanlage stattfand. „Wir haben die Übung schon vor über einem Jahr ausgearbeitet“, so der Ahnser Ortsbrandmeister Heino Kleiß. Er zeichnete für die Übung verantwortlich. Doch Corona hatte den Akteuren einen Strich durch die Rechnung gemacht, ein Zusammenkommen der Einsatzabteilungen war nur im Einsatzfall erlaubt. Normalerweise verwenden die Feuerwehren bei Übungen Dummies für die Personenrettung. Am Freitag war die Gruppe der realistischen Notfalldarstellung (RND) der Malteser aus Braunschweig vor Ort. Mehrere Mitglieder wurden im Vorfeld so geschminkt, dass ihre „Verletzungen“ kaum von richtigen zu unterscheiden waren. Auch verhielten sie sich wie Verletzte, liefen wie unter Schock durch die Einsatzstelle oder simulierten realistisch, dass sie aufgrund von Rauch kam Luft bekommen. Gegen 18:45 Uhr wurden die Wehren aus Ahnsen, Meinersen und Päse alarmiert. Parallel dazu setzte sich in Gifhorn der Zug „ManV-T“ (Massenanfall von Verletzten - Transportzug) des Deutschen Roten Kreuzes aus Gifhorn in Bewegung. Die Feuerwehren waren mit rund 65 Kräften im Einsatz, dazu kamen noch über 20 Kräfte aus dem Rettungsdienst sowie der Unfalldarstellung. Für Einsatzleiter Jan Weichsler aus der Päser Wehr galt es, sich zunächst einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Im Anschluss gingen mehrere Trupps unter Atemschutz in das verqualmte Gebäude vor, um die vier Verletzten zu suchen und zu retten. Diese wurden dann vom Rettungsdienst weiter behandelt und betreut. Parallel dazu galt es, dass angenommene Feuer zu bekämpfen. Außerdem hatten die Organisatoren eine weitere Lage der technischen Hilfeleistung in die Übung eingebaut. Die Fahrerin eines Radladers war durch die Verpuffung so erschrocken, dass sie mit ihrem Gerät gegen eine Wand gefahren war. Aufgrund Ihrer angenommenen Verletzungen im Rückenbereich war eine komplizierte patientenschonende Rettung nötig. Neben Kleiß als Organisator beobachteten auch der Samtgemeindebrandmeister Sven J. Mayer sowie der Zugführer des Wasserförderzug des Landkreises Gifhorn, Sebastian Lehmann, gemeinsam mit mehreren Führungskräften des Rettungsdienstes den Übungsverlauf. Bei der abschließenden Übungsbesprechung zogen sie ein positives Fazit. Auch wenn es an der einen oder anderen Stelle Optimierungspunkte gab, sei das Übungsziel erreicht, die Übungslage gut abgearbeitet worden, betonte der Samtgemeindebrandmeister.

Einen besonderen Dank sprachen die Organisatoren dem Mitbetreiber der Anlage Henning Gottschalk aus. Er hatte nicht nur das Betriebsgelände für die Übung zur Verfügung gestellt. Im Anschluss gab es für alle Teilnehmer noch Getränke und Bratwurst. „Wir als Betreiber haben ja auch Vorteile von einer solchen Übung“, so Gottschalk. „Wenn es einmal zum Ernstfall kommen sollte, ist das Gelände bei den Einsatzkräften bekannt.“

 

Text: Carsten Schaffhauser, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit FF SG Meinersen

Bilder: Carsten Schaffhauser, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit FF SG Meinersen / Sebastian Lehmann